Mann und Frau sehen sich ein Kochbuch an.
„Immer volles Herzblut.“

Das erste interaktive Kinderkochbuch besteht aus einer Printausgabe und App. Darin werden Rezepte kindgerecht bebildert und die einzelnen Kochschritte in Text und auditiv beschrieben. Anna Ehlgen hat sich gemeinsam mit ihrem Partner und Co-Gründer Steffen einen Traum erfüllt – und ein Buch quasi im Alleingang geschrieben und illustriert.

Probier’s doch mal: Das erste interaktive Kinderkochbuch

Anna Ehlgen

Schon während des Studiums der Ernährungswissenschaften begann Anna Ehlgen sich damit zu beschäftigen, wie man Kindern gesunde Ernährung und vor allem das Kochen näherbringen könne. Mit „Probier’s doch mal“ hat sie eine Antwort gefunden. In einem Buch mit dazugehöriger App lernen Kinder Rezepte selbst zu kochen und einen verantwortungsvollen Umgang mit Lebensmitteln.

Der Titel ihres ersten Buchs könnte auch Anna Ehlgens Lebensmotto sein: Bei der Gründung ihres Unternehmens sei sie ihrem Herzen gefolgt. Seitdem stelle sie sich den täglichen Herausforderungen und schöpfe positive Energie aus den vielen kleinen Momenten, z. B. wenn sogar die Kleinsten Spaß an der Rezeptzubereitung haben und sie viel motivierendes Feedback ihrer Leserinnen und Leser erhalte.

Ihren Traum, ein Buch zu schreiben, es selbst zu illustrieren und gedruckt in den Händen zu halten, hat sich Gründerin Anna Ehlgen erfüllt. Aber nicht nur das: „Probier’s doch mal“ ist das erste interaktive Kinderkochbuch. In der Printausgabe werden Rezepte kindgerecht bebildert und die einzelnen Kochschritte nacheinander erklärt. Über einen Code kann eine gleichnamige App aufgerufen werden, die Kinder zusätzlich auditiv leitet.

Kindern gesunde Ernährung und vor allem das Kochen näherbringen: Das beschäftigte Anna Ehlgen schon während ihres Studiums der Ernährungswissenschaften und bei Praktika im Bereich Kinderbetreuung und Rehabilitation. Wie aber vorgehen? Eine Kinderkochschule gründen? Oder ganz anders?

Mit all den gemeinsam mit ihrem Partner Steffen Runkel entwickelten Ideen besuchte die Gründerin die IHK Siegen zu einem Beratungsgespräch. Nach einem Brainstorming mit einer Gründungsberaterin konnte Anna Ehlgen mit einem ganzen Paket an Maßnahmen, neuen Erfahrungen und Kontakten an die Arbeit gehen und ihr kleines Unternehmen, eine GbR, in Angriff nehmen. Ihre wertvollste Erkenntnis daraus war: „Wenn ich ein Problem habe, muss nicht zwangsläufig ich selbst die Lösung finden. Ich kann auf Helferinnen und Helfer aus dem Netzwerk zugehen, z. B. zum Thema Datenschutz.“

Des Weiteren hat Anna Ehlgen Unterstützung durch Startpunkt 57 und ventUs der Uni Siegen erhalten. Dank des aus dem Gründerstipendiums NRW resultierenden Coachings konnte sie sich u.a. auf weitere Pitches optimal vorbereiten. Unterstützung gab es beispielsweise zu Fragen wie: Wie bereitet man eine Präsentation seiner Idee vor und wie erarbeitet man sich einen realistischen Meilensteinplan?

Finanzierung

„Ein bisschen habe ich nach dem Pitch damit gerechnet, dass ich das Gründerstipendium NRW bekomme. Dennoch war es eine Erleichterung, noch am selben Tag die Entscheidung erfahren und damit Gewissheit zu haben.“, sagt Anna Ehlgen rückblickend. Bis Oktober 2021 wurde sowohl sie als auch ihr Freund Steffen mit dem Gründerstipendium gefördert. „Es hat mir enorm geholfen, um laufende Kosten, aber auch die Entwicklung der App und Werbemittel zu finanzieren.“ Seitdem läuft der Buchverkauf über regionale Buchhandlungen, Bioläden, den eigenen Onlineshop, aber auch den Handelsriesen Amazon.

Zur Finanzierung des Buchdrucks hat die Gründerin auf eine innovative Methode gesetzt: Crowdfunding. Die so generierten Vorbestellungen haben Anna Ehlgen geholfen, die Druckkosten überschaubar und vorfinanziert zu bekommen. Seitdem wird aus „Opas Garage ausgeliefert. Und auch meine Eltern packen mit an und helfen beim Versand.“

„Ich bin ein Freigeist. Ich möchte meine Ideen umsetzen.“
Anna Ehlgen

Neben Unterstützung in Form von Beratung und Coaching aus dem Gründungsnetzwerk und ihrem Freund und Firmenmitinhaber stehen Anna Ehlgen ihre Eltern zur Seite. „Mein Vater war anfangs besorgt, ob die Arbeit, die nun einmal Gründen bedeutet, nicht zu viel sei für mich. Meine Eltern sind beide aber auch selbstständig. Und so war bei uns in der Familie immer Unternehmergeist zu spüren. Ich habe immer beide Seiten gesehen – also „selbst“ und „ständig“. Aber ich bin ein Freigeist. Ich möchte meine Ideen umsetzen.“

An Ideen mangelt es Anna Ehlgen nicht. Parallel zur Akquise von weiteren Vertriebskanälen für „Probier’s doch mal“, arbeitet sie bereits an einem weiteren interaktiven  Buch. „Es wird auch wieder für die Zielgruppe Kinder sein, inhaltlich aber in eine ganz andere Richtung gehen“, verrät Anna. „Es geht um Achtsamkeit. Ich plane Geschichten als Phantasiereisen. Mehr kann ich allerdings noch nicht verraten und ein Zeitlimit habe ich auch noch nicht abgesteckt.“

Fazit

Trotz aller „Achterbahnfahrten“, die eine Gründung bedeute, würde Anna Ehlgen ihren Weg wieder so gehen. Gründen sei für sie, dem Herzen zu folgen, Träume zu leben und Herausforderungen anzunehmen und bestenfalls zu meistern und aus all dem, Freude und Zufriedenheit zu schöpfen. Mit einem positiven Mindset sind auch herausfordernde Zeiten gut erträglich. Was ihr jetzt noch für „Probier’s doch mal“ fehle, seien Unterstützung bei der Kommunikation im Social Web und Marketing-Maßnahmen. „Ansonsten ist aber alles fein. Das motivierende Feedback, dass bereits kleine Kinder mein Buch ausprobieren und damit Spaß beim Kochen entwickeln, motiviert mich und macht mich sehr stolz.“

Damit sich die Zielgruppe für ihr Buch vergrößert, plant Anna Ehlgen noch 2022 die Herausgabe in englischer Sprache. Auch ein eBook als Alternative zur Printversion soll folgen.